21 Jahre Rhein-Taxi – ein Interview mit Walter Rogalewski

Walter Rogalewski ist  77 Jahre alt und seit 22 Jahren Taxifahrer. Bei Rhein-Taxi fährt er in der Tagschicht und ist zusätzlich ehrenamtlicher Fahrdienstberater. Der leidenschaftliche Motorbootfahrer fährt im Urlaub am liebsten durch die Niederlande.

 

Wie sind Sie zu Rhein-Taxi gekommen?

Ich begann mit dem Taxifahren 1995 bei Hans Becker. Den kannte ich schon lange vorher. Als junger Mann holte er in meiner Pommesbude nämlich immer Pommes. Als Rhein-Taxi gegründet wurde, gingen wir Fahrer natürlich mit. Auch ich wurde von Alfred Piegdon dementsprechend abends nach Schichtende noch für ein paar Stunden geschult.

Was macht Ihnen an der Arbeit als Rhein-Taxi Chauffeur am meisten Spaß?

Der Umgang mit den Menschen macht am meisten Spaß, denn man lernt immer interessante Leute kennen, mit denen man sich gut unterhalten kann. Auch einige prominente Personen habe ich gefahren, u.a. die Klitschko Brüder. Das Autofahren macht mit der Zeit leider immer weniger Spaß, da der Verkehr und der Umgang miteinander auf den Straßen nicht mehr angenehm sind.

Auf welchem Halteplatz trifft man Sie und warum dort?

Ich bin viel in Bilk unterwegs, da ich dort fast immer meine Schicht morgens beginne. Anschließend fahre ich aber natürlich dorthin, wo auch viel los ist.

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Düsseldorf und warum?

Volmerswerth, da man dort schön am Rhein spazieren gehen kann, oder auch Benrath, eine kleine gewachsene Stadt in der Stadt.

Wie hat sich Düsseldorf in den letzten 21 Jahren verändert?

Es ist moderner geworden und schnelllebiger. Der Verkehr hat sich leider vervielfacht.

Mit welchen Klischees gegenüber Taxifahrern sind Sie schon konfrontiert worden?

Mit dem allgemeinen Klischee über „Den“ Taxifahrer. „DEN“ Taxifahrer gibt es allerdings schon lange nicht mehr.

Welches war Ihre weiteste Strecke?

Nach Heidelberg ungefähr 1995/1996.

Eine Situation, die bis heute in Ihrem Gedächtnis geblieben ist?

Die Fahrt nach Heidelberg! Eine Studienrätin, im Leben noch nie verschlafen, aber just an dem Tag an dem sie zusammen mit der Schwester in den Urlaub fahren wollte. Sie hatte den Reisebus verpasst. Es gab zwei Möglichkeiten, Urlaub absagen oder mit dem Taxi hinterher. Wir fuhren hinterher. Irgendwann erreichte ich über das Reisebüro den Busfahrer, ein Kollege von uns. Wir trafen uns dann an einem Rastplatz und die Dame konnte in den Reisebus steigen. Leider war ihre Schwester schon vorher ausgestiegen und war zurück nach Neuss gekehrt. Also wurde ein Rhein-Taxi gerufen, das die Schwester von Neuss zum Bahnhof fuhr und dort stieg sie in den Zug nach Basel. Der Busfahrer sammelte die Schwester in Basel ein und die beiden konnten doch in den Urlaub fahren. Ich bekam aus fast jeder Stadt in der die beiden Schwestern waren eine Karte. Das war wirklich sehr schön und einmalig.

Erinnern Sie sich an Ihren ersten Fahrgast und Ihre erste Fahrt?

Ja, das war ein Einsteiger von der Engerstrasse zum Flughafen.

 

Herzlichen Dank für das Gespräch Herr Rogalewski!