21 Jahre Rhein-Taxi – ein Interview mit Thomas-Michael Blinten
Rhein-Taxi-Chauffeur Thomas-Michael Blinten fährt Vollzeit seit 1986 für Rhein- in der Nachtschicht und ist ganz nebenbei ein richtig guter Fotograf!
Wie sind Sie zu Rhein-Taxi gekommen?
Ich war Fahrer bei Hans Becker und da er Rhein-Taxi initiiert hat, stand für mich außer Frage, dort nicht mitzufahren. Ich stand absolut hinter der Idee Rhein-Taxi.
Was macht Ihnen an der Arbeit als Rhein-Taxi Chauffeur am meisten Spaß?
Taxifahren ist super, man fährt ein schönes Auto, lernt nette Leute kennen und es macht wahnsinnig viel Spaß. Man behält eine gewisse Individualität, kann sich die Zeit selbst einteilen und ist selbstständig.
Auf welchem Halteplatz trifft man Sie und warum dort?
Mein Lieblings-Halteplatz wechselt öfter. Früher stand ich gerne am Barbarossaplatz, der ist jedoch mittlerweile sehr überfüllt. Häufig stehe ich am Halteplatz Mostert, aber auch dort sind langsam zu viele Kollegen. Ich werde mich nach einem neuen Lieblingsplatz umschauen müssen.
Welcher ist Ihr Lieblingsort in Düsseldorf und warum?
Der Rhein, denn der macht Düsseldorf aus. Meine Lieblingsseite ist dabei die Rheinseite in Oberkassel, von dort aus hat man einen tollen Blick auf die Stadt. Empfehlen kann ich auch den Paradiesstrand. Man findet immer ein Plätzchen um die Aussicht zu genießen.
Wie hat sich Düsseldorf in den letzten 21 Jahren verändert?
Düsseldorf hat sich komplett verändert in den letzten Jahren. Ich bin Ur-Düsseldorfer, habe aber auch in anderen Städten gelebt wie z.B. Berlin, Kiel oder München und immer wenn ich zurückkam, war Düsseldorf verändert. Der Wandel macht diese Stadt aus. Es wird niemals langweilig. Für jeden ist hier etwas dabei, egal ob Kunst, Kultur oder Ausgehen.
Mit welchen Klischees gegenüber Taxifahrern sind Sie schon konfrontiert worden?
Früher kam oft der Spruch: „Was studierst du“? Dafür bin ich mittlerweile zu alt, daher wird nun oft gefragt: „Was machen Sie beruflich“? Oder auch gerne „Sie fahren doch nicht nur Taxi“?
Dabei ist Taxifahren anspruchsvoll. Im Düsseldorfer Verkehr muss man vorrausschauend und angepasst fahren, sehr achtsam sein. Man muss wissen, ob Baustellen oder Veranstaltungen in der Stadt sind und sich dementsprechend auch gut positionieren.
Mit welchen Klischees würden Sie gerne aufräumen?
Mit allen Klischees, denn diese sind meist komplett verkehrt! Gerne räume ich in Gesprächen mit Klischees auf. Menschen brauchen aber Klischees, an denen Sie sich orientieren können. Wichtig ist aber, und hier zitiere ich gerne meinen Vater, „Man muss den Menschen dazu bringen, dass er seine Klischees stetig überprüft.“
Eine Situation, die bis heute in Ihrem Gedächtnis geblieben ist?
Im Jahr 2001 hat sich etwas Unschönes zugetragen. Für 120 Mark Beute wurde ich von drei Männern überfallen und mir wurde ein Brotmesser an den Hals gesetzt. Diese kamen zum Glück für einige Jahre hinter Gittern.
Auch eine Episode: der Fahrgast wollte mir nicht glauben, dass er schon zu Hause angekommen ist und drohte mir mit seinen Krücken Prügel an.
Erinnern Sie sich an Ihre erste Fahrt?
Das war 1986, an das genaue Datum erinnere ich mich nicht, aber ich fuhr den Fahrgast von der Vohwinkelallee in die Innenstadt.
Was war denn Ihre weiteste Fahrt?
Nach Bremen. Und auch ins Sauerland: ein Gast hatte in einem Hotel einen wichtigen Schlüssel vergessen. Den Schlüssel fuhr ich bis ins Sauerland.
Nach Luxemburg einmal, ich fuhr einen Laptop vom Düsseldorfer Medienhafen aus zu einer Kundin, die diesen dringend benötigte.
Letztens erst habe ich Bohrerersatzteile nach Herford gefahren.
Vielen Dank für das interessante Gespräch Herr Blinten!